KOLBERG
In dieser Rubrik wird eine ausführliche Beschreibung und Würdigung
des legendären deutschen NS-Durchhaltefilms "Kolberg" präsentiert.
Kolberg ist ein vom Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Joseph Goebbels im Juni 1943 in Auftrag gegebener UFA-Historienkriegsfilm. Die Regie führte der damalige Starregisseur Veit Harlan, in den Hauptrollen spielten die hochkarätigen Schauspieler Heinrich George, Kristina Söderbaum, Paul Wegener und Horst Caspar. Der Film wurde - trotz der schwierigen Versorgungslage gegen Kriegsende - mit enormem Budget (ca. 8,8 Mio. RM) und gigantischem Aufwand (gewaltige Massenszenen, für die eigens Soldaten abkommandiert wurden) gedreht.
Der Film erzählt die Geschichte der heldenhaften Verteidigung der preußisch-pommerschen Stadt Kolberg (heute: Kołobrzeg in Polen) unter Führung des Bürgerrepräsentanten Joachim Nettelbeck und des Generalfeldmarschalls Graf Neidhart v. Gneisenau gegen die napoleonischen Truppen im Jahr 1807. Er sollte die zweifelhafte politische Funktion erfüllen, in der prekären Endphase des Zweiten Weltkriegs an den Durchhaltewillen der deutschen Bevölkerung zu appellieren: Den Kinogängern wurde das historische Vorbild der gegen Napoleon Widerstand leistenden Kolberger Bürger zur tatkräftigen Nachahmung vor Augen geführt.
Die Uraufführung fand am 30. Januar 1945, dem zwölften Jahrestag der "Machtergreifung" der Nationalsozialisten, zeitgleich in der Reichshauptstadt Berlin und in der eingeschlossenen Atlantikfestung La Rochelle statt. Angesichts des fortschreitenden militärischen Zusammenbruchs konnte der Film seine beabsichtigte propagandistische Wirkung nicht mehr entfalten...